Frostruten

Im letzten Suttenberg – Post (18/01) habe ich bereits darüber berichtet, dass wir dieses Jahr Frostruten stehen lassen.

Was es heisst, zwei Strecker auf den untersten Draht zu binden und zwei nicht angeschnittene Schosse – Frostruten – stehen zu lassen, seht ihr auf folgendem Bild.

Rebstock nach Schulbuch (20. Februar 2018)

Die Schneidarbeiten sind abgeschlossen. Der Arbeitsaufwand war etwas höher, denn es erforderte mehr vorausschauendes Gedankenspiel.

Dieses Jahr war es uns zum einen wichtig, dass wir möglichst viele Strecker aus zweijährigem Holz anbinden konnten. (Weil Tragruten aus schlafenden Augen von letztem Jahr als weniger fruchtbar gelten). Und zum anderen wäre es sinnvoll, die untersten Schosse als Reservezäpfchen anzuschneiden und die Frostruten an der äussersten Stelle des Rebstockes zu haben.
Denn wenn die Frostruten nicht gebraucht werden müssen diese zirka im Mai abgeschnitten werden.

Die Frostruten werden auch nicht eingekürzt, weil das Einkürzen den Wachstum (Austrieb) fördern würde. Da aber das Wachstum immer von der Spitze ausgeht, dienen die Frostruten auch als „Austriebs – Bremser“ auf den eigentlichen Streckern.

Wer den obigen Text ein wenig theoretisch findet, möchte ich zusammenfassend nochmals aufklären:

  • Reservezäpfchen für nächstes Jahr, möglichst weit unten am Rebenstamm anschneiden
  • Frostrute am höchsten, resp. äussersten Punkt vom Rebenstamm entfernt und nicht anschneiden / einkürzen. Das nicht anschneiden von Schossen dämmt der Austrieb ein wenig ein
  • Strecker resp. Fruchttragrute für das aktuelle Jahr möglichst aus zweijährigem Holz und in der Länge einkürzen

Nun geht es weiter mit den Anbindarbeiten und dem Einkürzen der Fruchtruten.